1. Juni 2024 - Kindertag

Herzlichen Glückwunsch Amrei, Arian & Alva!!! Ich vermisse euch wirklich sehr!

Ayahuaska 15./16.Juni 2024

In aller Kürze für diejenigen, denen das zu umständlich ist oder die es nicht ansehen wollen:

Ayahuasca ist eine uralte indeanische Medizin aus dem Amazonas. Sie wird aus zwei Pflanzen gewonnen, wobei man die Rinde der einen und die Blätter der anderen sehr lange kocht.

Die Spiritualität dahinter ist die Annahme eines großen Planes, der bereits in einem Archiv abgelegt ist. Wobei die Bestimmung jedes Einzelnen nicht von einer übergeordneten Instanz, sondern aus sich selber heraus geschieht.

Die Grundlage dafür ist die Zustandsänderung der eigenen Seele. Verlässt (d)eine Seele die sterbliche Hülle in die geistige Welt, steigt sie auf und bestimmt ihre nächste Inkarnation. Wobei der Weg von der Geburt bis zum Tod schon feststeht.

Die Medizin wird in einer Zeremonie verabreicht und "öffnet das Herz" des Menschen, um im Archiv lesen zu können.

Im Verlaufe der Zeremonie kann man also auf vergangene Leben treffen oder zukünftige Ereignisse sehen. Man kann jedoch auch eigene aktuelle Probleme reflektieren. Man befindet sich während der Zeremonie in einer Art Trancezustand, man kann aber die Umwelt noch wahrnehmen. Mitunter verschwimmt aber auch Wirklichkeit und Traum.

Wie ich dazu kam:

Auf dem Campo, wohnen mehrere Familien oder Einzelpersonen zeitweise oder dauerhaft. Torsten (der Eigentümer) mach regelmäßig Treffen, zu denen Alle herzlich eingeladen sind. Bei einem der Treffen haben wir sehr lange unter Anderem auch spirituelle Themen besprochen und so weckte Sabine mein Interesse an Ayahuasca. Ich fand den Ansatz der Zustandsänderung der Seele im Übrigen schon immer sehr reizvoll, da er das Ableben weniger schmerzhaft macht. Auch die Abwesenheit der übergeordneten Instanz mit dem erhobenen Zeigefinger ist sehr sympathisch.

Wohin geht man da?

Das Fehlen von Alternativen und natürlich die persönliche Empfehlung (danke Sabine) führte mich zu Urs Greder und seiner Heilfarm El sabor de La Joya (Der Geschmack des Juwels)

 

Urs Greder

Kleiner Werbeblock (ich bekomme nix dafür ;-)

QR Code für Menschen, die ihm auf Instagram folgen wollen.

Der Erstkontakt lief über Telegram und auch der erste telefonische Kontakt war sehr sympatisch. Ich habe mich sofort aufgehoben gefühlt.

Die Fahrt bis hinter Mbocayaty würde ungefähr 1,5-2 Stunden dauern, mit dem Quad vielleicht länger, daher borgte ich mir das Auto von Bernhard (bei dem ich die letzten Wochen Haus gesittet habe - danke an Bernhard). Im Übrigen auch ein sehr angenehmer Kontakt! So gegen drei nachmittags geht´s los, damit man noch vor der Dämmerung da ist.

***

Fast am Ziel angekommen, fährt man ab von der Ruta auf einen halbbefestigten Weg, auf dem andauernd LkW´s entgegen kommen und biegt dann nach rechts auf eine weniger befahrene Straße ab. Da musste ich erst mal anhalten und Foto machen ... eine traumhafte Landschaft.

Von hier ist es nicht mehr weit zur Farm auf der man mich schon erwartet. Maja (Urs´Frau) empfängt mich warmherzig auf dem Parkplatz und zeigt mir das Zimmer und die anderen Gebäude. Im Quincho wird es nachher noch Abendessen geben.

Auf dem Bild: Mein Zimmer mit sechseckigem Grundriß! Alles wirkt, auch durch die Ziegelböden, sehr authentisch und überall kann man kleine Details finden, die die Leidenschaft beim Bauen verraten. Hier ist es der sechseckige Schlußstein im Fußboden aus einheimischem Hartholz aber auch der Schmiedeeiserne Toilettenpapierspender ist witzig. 

Der Weg zu meiner Unterkunft führt über einen kleinen Fluß und ...

... über heckengerahmte Wege ...

 ... das sieht man in Paraguay sehr selten.

Nach dem Ankommen und dem Besichtigen der Lokalität habe ich die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Gespräch mit dem Hausherren, indem er mir die Lebensphilosophie und die Zustandsänderung der Seele näher bringt. Wie alles hier, ist auch Urs authentisch. So höre ich ihm gern zu und öffne mich der für mich neuen Spiritualität.

Später gibt es ein familiäres Abendessen, was schon abgestimmt ist auf die morgige Ayahuaska-Zeremonie (auf bestimmte Dinge sollte verzichtet werden). Für mich ist diese Situation durchaus komfortabel, da man sich wie ein VIP Gast fühlt (ich bin der einzige Gast). Später nach dem Essen verabreicht mir Urs noch ein Rapé. Die Medizin ist eine speziell verarbeitete Asche die über ein besonderes Blasrohr dem Konsumierer in die Nase geblasen wird.

Durch meine mentale Anspannung ging es mir danach nicht sooo gut, war aber dennoch eine interessante Erfahrung.

Ich wurde aufs Zimmer gebracht und der Abend war zuende.

Am nächsten Morgen wieder Familienfrühstück. Nach dem Frühstück erkundete ich die Gegend. Das Grundstück von Urs´ Familie ist das Erste, welches ich kennenlerne, auf dem es Wanderwege gibt. Ich machte mich also auf zum Arbol magico (Zauberbaum). Nach dem steilen Aufstieg - ein wahrlich magischer Ort:

... uups, und da ist ja auch schon wieder fast Mittag. Nach dem leckeren Mittagessen eine kleine Siesta und ein Bad im Naturpool. Letzteren habe ich vergessen zu fotografieren. Da gibt es auch wieder schöne Details, wie den Zu- und Abfluß... Aber vielleicht könnt Ihr ja persönlich mal hinfahren. Jetzt geht es mit großen Schritten auf die Zeremonie zu. da schaue ich mir doch vorher noch den Zeremonienplatz an:

Der Zeremonienplatz hat ein bißchen was von einem Steinkreis. Acht Holzstämme umgeben kreisförmig angeordnet eine Feuerstelle mit Blick auf die unglaubliche Landschaft. Angrenzend das Sanitärgebäude auch wieder mit viel Liebe zum Detail:

Hier finden sich die vier Elemente in der Gestaltung wieder:

Agua

Aire

Fuego

Tiera

Nach administrativen Vorbereitungen startet die Zeremonie gegen 19:00 Uhr und endet gegen vier Uhr früh.

Am Sonntag Mittag bin ich wieder hergestellt und kann nach Hause fahren. Ich habe mich heute für die Zeremonie in einem Monat angemeldet um meine Eindrücke zu vertiefen und weiter an mir zu arbeiten. Für Europäer (die auch noch dort wohnen ;-) )hat Urs ein Spezialangebot ... einfach bei Ihm anfragen ....

18. Juni 2024      * Alva´s Geburtstag *

Heute vor 13 Jahren kamst du Alva, unsere jüngste Tochter, auf diese Welt. In diesem Jahr bin ich das erste Mal nicht bei dir an deinem Geburtstag, was mich sehr traurig macht. Trotzdem, liebe Alva, wünsche ich dir alles Gute für dein zukünftiges Leben. Ich habe bei und um Ayahuasca gelernt, dass unser Leben vorbestimmt ist ... von der Geburt bis zum Tod ...

Was könnte so einem wunderbaren Menschen wie dir, anderes vorbestimmt sein, als ein wunderbares Leben.

Ihr (alle drei) seid Kinder der neuen Welt. Ihr seid jedoch in die alte Welt hineingeboren. Vor euch stehen viele Jahre in denen ihr die Gesellschaft besser formen könnt, als wir es vermocht haben.

Geburtstagstisch Hänichen (18.06.2024)