Questkauf ist Vertrauenssache ... und hier ist es, das Quest deines Vertrauens .... ;-)

Die Geschichte hat eine Vorgeschichte:

Ursprünglich wollte ich ein gebrauchtes Motorrad von einem Rückwanderer kaufen (Preis ca. 600€). Hier angekommen, hatte es sich Marco anders überlegt. Ich beschäftigte mich mit einheimischen Marken schon vor zwei Jahren, als ich hier war und fand eine gebrauchte Taiga TL 200 eigentlich ganz in Ordnung (Bild). Nachdem nun klar war,  dass ich die nicht bekommen werde, schwenkte ich um auf Neufahrzeug, da die preislich nicht sooo, viel drüber sind. Eine 200 oder 250er (das sind hier i.Allg. die hubraumstärksten Motos) bekommt man für 2.000-2.500 €. Gesagt, getan habe ich mich im Internet umgesehen und bin dann nach einigem Suchen jedoch umgeschwenkt auf eine ATV. 


Quest - das war jetzt der Wunsch der mich beseelte. Der Hintergedanke war der flexiblere Einsatz durch Gepäcksysteme und sehr gute Geländegängigkeit.

Preislich schwebte mir eigentlich die 250er vor (2x4) aber eines nach dem Anderen. In Deutschland geht man jetzt in den Laden, vereinbart im besten Fall noch eine Probefahrt, vereinbart einen Liefertermin und bekommt das Teil im besten Fall angemeldet hingestellt , bezahlt und fährt los. Gute Fahrt!

Ich wohne nun aber ca. 9km von La Colmena (der nächsten Ortschaft) entfernt. Der nächste nennenswerte Kenton - Händler befindet sich in Carapegua (etwa 50 km von La Colmena entfernt) Man könnte jetzt also mit dem Bus dorthin fahren und sich mit unvollkommenem spanisch beraten lassen, gegebenfalls unverrichteter Dinge wieder abfahren oder im besten Fall bestellen und wieder fahren (Busse fahren hier auch nicht sehr häufig). Man kann aber auch die Einwanderungshelferin anrufen und fragen, ob die da irgendwas klären kann. Das war dann auch meine Wahl.

Gesagt, getan ... Liz anrufen: "Ich brauche eine 250er Quest, kannst du mich unterstützen?"  Schon nach kurzer Zeit kam ein Rückruf : Ausverkauf und nicht beschaffbar. Nun gut, schwenken wir um auf 300er 4x4 ... ist ja auch nur 1.400€ teurer. Hat jedoch einen Mehrwert durch den Allrad und vorallem: Ist lieferbar ....

" Ja, Liz! Machen wir so. Ich nehme die 300er Quest in schwarz! Bitte bestell die in meinem Namen! Kann ich mit Karte bezahlen?" Ja natürlich könne man mit Karte bezahlen.

Einen Anruf später: Du mußt 100% anzahlen, dann bestellt der Händler und du kannst in drei Wochen holen....

Hahaha  ... guter Witz. Nein! Kein Witz! Das mache ich natürlich nicht.

Es gibt also einen neuen Anlauf. Diesmal scheint es zu klappen. Liz ruft an (ich hänge ja hier auf dem campo fest): "Du kannst das Moto am Donnerstag holen",sagt sie mir ...  in La Colmena bei einem mir unbekannten Händler. "Das ist prima Liz! Kann ich mit Karte bezahlen?" Ja natürlich könne ich mit Karte zahlen ist die Antwort. Am Mittwoch schicke ich Liz eine WhatsApp, um zu klären, wann wir uns denn am nächsten Morgen treffen, denn sie sollte mich unterstützen (Papiere und Verständigung usw.). Es ruft an ... Liz: "Hallo Jan, wie geht es dir?" ... oh man, mir schwant nix gutes ... Ich: "Ja gut, wann kommst Du morgen?". "Du, der Händler muß bestellen in Carapegua und Papiere noch fertig machen, kommt erst am Dienstag. Und wir müssen auch nach Paraguarí bezahlen fahren, da das der einzige Händler mit Kartenlesegerät ist." Hm, naja... geht ja nun nicht anders. Noch ein Wochenende auf dem Campo. Ich wollte eigentlich Freunde in Acahay besuchen. Gut ... dann eben Dienstag und die Freunde besuche ich ein anderes Mal.

Bilder von links oben nach rechts unten:

*La Colmena nach Acahay * Acahay * Acahay nach Carapegua * Carapegua * Paraguarí * Händler in Paragurí mit Kartenlesegerät*

Dienstag (30.04.2024) kommt mich Liz ggn. 13.00Uhr auf dem campo abholen. Von hier  aus geht es nach La Colmena und von da weiter über Acahay und Carapegua nach Paraguarí (ca. 80 km - nach maps ca. 1,5 h)

In Carapegua noch schnell Geld holen. Liz hatte mir unterwegs gesagt, dass sie für den Zulassungskram noch 1,2 Mill benötigt ... warum wundert mich das nicht....

Was auch nicht weiter verwunderlich war: Der Geldautomat in Carapegua ging nicht. Wir fuhren dann also zunächst nach Carapeguá und haben beim Händler alles erledigt. Hier erfuhr ich dann auch schon, dass sich die vereinbarten 32 Mill auf 34 Mill verteuerten, da ich als Kartenzahler natürlich keinen Barzahlungsrabatt bekomme (hier ist die Welt noch in Ordnung):-)

Na bloß gut, dass ich wenigstens auf meine Cryptokarte noch 85€ discount erhalte .... (2Mill sind aktuell ca. 248€). Auf dem Rückweg finden wir dann doch noch einen Automaten. Der geht, dass kann man schon von weitem sehen, da eine lange Schlange davorsteht. Das Abheben war zwar beschwerlich. Das ist jedoch eine andere Geschichte ... :D

Also dann: Geld abheben und zurück nach La Colmena da dort das Motorrad steht, das ich gerade bezahlt habe. Jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, da mir Liz erzählt, dass ich erstmal zwei bis drei Wochen nur in La Colmena fahren kann, da sie dann nochmal nach Paraguarí muß, um die Papiere zu holen. ... Naja ... Bin ich ja mal gespannt. Ist aber super, dass sie das für mich managt!

Nur nochmal zum Mitmeißeln:

Der Händler in La Colmena (2) hat das Quad in Carapeguá (3) bestellt und von dort geliefert bekommen.

Ich wohne in Compania Fatima (1) von wo mich Liz abholte und nach Paraguarí (4) zum Bezahlen schaffte um dann nach La Colmena (2) zurückzufahren, um dort das Quad in Empfang zu nehmen, von wo aus ich dann mit dem Quad zurück nach Compania fatima (1) fahre.

Nach dem Geld holen, geht es also wieder zurück Richtung Carapeguá. In der Mitte Zwischen 4 und 3 ... Reifenplatzer. Mit diesem Reifen kann man nicht weiter fahren. Liz ruft also in Carapeguá an. Reifendienst kommt gleich meint der Dienstleister. Tranquillo ist allerding Programm. Nach einer gefühlten Stunde ist immer noch keiner da. Ich werde langsam nervös, da es ja gegen halb sechs dunkelt. Es ist schon 16:30 Uhr. Irgenwann kommen dann drei Paraguayer mit PKW und einem Ersatzrad. Das wird montiert, um den Bus nach Carapeguá zu überführen. Dann geht es ab zur Gummiklinik.

Dort haben die Jungs schon einen Reifen auf das alte Rad aufgezogen. Das wird dann ummontiert und schon geht es weiter zurück. Es dürfte jetzt schon nach 17:00Uhr sein.

Irgendwann kommen wir dann doch noch, es ist schon eine Weile dunkel, in La Colmena an und ich erhalte mein neues Quad aus der Hand einer älteren Dame mit Kittelschürze. Ein Versuch eine Kurzanleitung zu erhalten, scheitert an der Sprachbarriere und (das unterstelle ich mal) an der fehlenden Sachkunde der Frau. Wie man sieht ist das schwarze Quest rot aber mir gefällt es sehr gut...

Jetzt muß ich noch tanken und 7km bei Nacht durch den Wald fahren. Das Nummernschild und die Unterlagen im Rucksack geht es ab nach Hause.

Bei den Unterlagen war dann auch ein Manual de Vida (Lebenshandbuch).

Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn wir als erstes nach La Colmena gefahren wären, um dieses in Empfang zu nehmen.

Vielen Dank an dieser Stelle an Liz für ihr Engagement.

... aber jetzt ist ja alles gut ... ;-)                                                 

ENDE